In der Nähe des Ortseingangs von Biberach (Richtung Heilbronn), siehst du eine große Grünfläche. Sie liegt "Am Förstle" und wird Täler- und Auenpark genannt. Dort gibt es einen tollen Spielplatz mit Schaukeln und Wippen. Die große Wiese daneben lädt zum Kicken ein. Das kannst du natürlich auch auf dem Bolzplatz beim TSV Biberach an der Schule oder dem etwas versteckt gelegenen Bolzplatz im Wohngebiet Maustal.
Die vielbefahrene Unterlandstraße führt durch den Ortskern. Von hier siehst du das Bürgeramt. Hier kannst du später einmal deinen Pass beantragen oder heiraten. Schöne, alte Häuser hat es in Biberach auch. Das ehemalige Backhaus zum Beispiel. Es ist heute bewohnt. Früher ging es dort quirlig zu: Bis zu 20 Kuchen haben Familien für Feste gebacken. Kein Wunder, dass es nie so klein war wie andere Backhäuschen, die du vielleicht kennst. Wenn du am Backhaus den steilen Schulberg hinaufgehst, kommst du zur alten Schule. Wo früher die Köpfe der Schülerinnen und Schüler rauchten, ist heute Vergnügen angesagt: Hier sind die Volkshochschule und die Stadtteilbibliothek der Stadtbibliothek Heilbronn untergebracht. Gleich daneben liegt die evangelische Kirche. Wenn du auf Biberach blickst, kannst du deren Kirchturm fast von überall aus sehen. Denn der Ortskern liegt in einer Senke. Unterhalb des Schulbergs plätschert der Röhrenbrunnen. Hier spielte sich früher das Leben des Dorfes ab. Hier feierten die Biberacher Feste und trafen sich.
Wenn du es ruhig haben willst, gehst du lieber an den Böllinger Bach. Der autofreie Talweg entlang der Schrebergärten ist ideal zum Radfahren. An manchen Stellen führen Stufen hinab zum Bach. Auch im Alten Friedhof, der heute ein Park ist, findest du ein ruhiges Plätzchen. Oder im Landschaftsschutzgebiet "Böllingerbachtal und Michelbachtal" im Gewann "Zwischen Bergen", das kurz nach dem Ortsausgang in Richtung Bonfeld liegt.
Einen Hügel musst du hinauf, wenn du zur heutigen Grundschule willst. Dort findest du den Jugendtreff, das Hallenbad und die Sportanlagen des TSV Biberach. Wusstest du übrigens: In Biberach gibt es die einzige Brauerei der Stadt, die Brauerei Halter.
Biberach hat natürlich noch viel mehr zu bieten! Viel Spaß beim Entdecken wünscht dir
Stadtteil-Info:
An der Stelle des heutigen Biberachs haben Menschen schon lange gesiedelt. Aber erst aus dem Jahr 766 stammt die älteste Urkunde, auf der der Name des Ortes schwarz auf weiß zu lesen ist.
Biberach war nie groß oder reich. Es hatte über die Jahrhunderte verschiedene Herren: Den Bischof von Worms, den König, Wimpfen, den Deutschen Orden, die Familie von Klug und schließlich ab 1805 Württemberg.
Als armes Bauerndorf wurde Biberach in verschiedenen Kriegen nach dem Mittelalter immer wieder geplündert, ausgeraubt und verwüstet. Als es zu Wimpfen gehörte, war die Not einmal sehr groß. Biberach bat deswegen Wimpfen um Essen, denn es herrschte ein solcher Hunger, schrieb man, "dass die Kinder zum Teil Gras essen müssen".
Kriege und Hungersnot sorgten dafür, dass Biberach im 17. Jahrhundert fast menschenleer wurde: Es wohnten nur noch 19 Männer und fünf Frauen im Dorf!
Danach wuchs der Ort wieder, aber es gab wenig Arbeit. Wer nicht genug zum Leben hatte, musste wegziehen. So wanderten junge Männer, aber auch ganze Familien, in ferne Länder aus. Andere fanden in industriellen Betrieben in Heilbronn oder Neckarsulm Arbeit und wohnten dann dort in der Nähe.
Wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gab es immer noch mehr als hundert landwirtschaftliche Betriebe in Biberach.
Ab 1950 vergrößerte sich die Bevölkerungszahl durch die Aufnahme von Flüchtlingen aus Osteuropa, z. B. aus Ostpreußen, Pommern, Ungarn und Rumänien.
Im Jahr 1974 wurde Biberach eingemeindet: Es wurde Teil der Stadt Heilbronn. Heute wohnen ungefähr 5000 Menschen in diesem Stadtteil. Aber es gibt fast keine Bauernhöfe mehr. (VN, KB)
Informationen für Lehrkräfte sind sichtbar nach Anmeldung (Login).
Erstellt: 20.05.2014 (FL, VN) - Bearbeitet: VN, PG - Zuletzt geändert: 22.11.2017 (VN)