Wenn du einmal mit dem Fahrrad oder dem Auto von Neckargartach aus nach Frankenbach fährst, hast du es vielleicht bemerkt: Recht nah sind die Stadtteile zusammengewachsen. Nur einige Felder und Wiesen liegen dazwischen.
Besonders schön ist es, über den Leinbachpark nach Frankenbach zu kommen. Autofrei radelst du am Bach entlang zwischen Wiesen, Feldern und Kleingärten hindurch, bis du an einem Freizeitgelände landest: Hier gibt es einen Bolzplatz, Streetballkorb, eine Tischtennisplatte, eine Fläche zum Boulespielen und die Skaterbahn mit drei verbundenen Pools. Kurz darauf kommt das Schulzentrum, die vielen Sportplätze des SV Heilbronn am Leinbach und ein toller Spielplatz. Hier liegt alles direkt beieinander - ohne, dass Autos stören.
Ein paar Meter weiter ist das ganz anders. Auf den Hauptstraßen ist vor allem morgens und abends sehr viel Berufsverkehr. Oft staut es sich an den Ampeln. Vielleicht bleibt dir dabei Zeit, einen Blick auf das alte Rathaus zu werfen, in dem das Bürgeramt untergebracht ist.
Wieder ruhig ist es rund um die Albankirche. Sie wurde im 16. Jahrhundert an der Stelle gebaut, an der zuvor eine Kapelle stand. Doch die Frankenbacher wollten auch eine eigene Kirche haben. Heute gibt es drei. Hinter der Albankirche befindet sich eine alte Rundbogenbrücke, die zum Friedhof führt.
Etwas außerhalb gibt es auch Interessantes, den Hipfelhof. Die Siedlung ist sehr alt: 1229 wird sie schon erwähnt. Das Gelände ist in Privatbesitz. Deshalb kannst du es ohne Erlaubnis nicht betreten.
Genauso ist es beim Moto Cross Club, der in Richtung Leingarten sein Gelände hat. Einige hundert Meter danach versteckt sich das Naturschutzgebiet Frankenbacher Schotter. Um hier den passenden Eingang zu finden, musst du am südlichen Bereich des Geländes weit den Feldweg hoch laufen. Ein Pfad führt zur Besucherterrasse. An den Hinweistafeln erfährst du viel über die außergewöhnliche Natur und Tierwelt, die sich in der ehemaligen Sand- und Kiesgrube Ingelfinger gebildet und erhalten hat.
Frankenbach hat natürlich noch viel mehr zu bieten! Viel Spaß beim Entdecken wünscht dir
Stadtteil-Info:
Glockenläuten der Albankirche. (Juni 2014, KB)
Frankenbach hat seinen Namen von den Franken, einer Volksgruppe, die um 500 die Alamannen aus der Gegend des heutigen Frankenbachs vertrieben. Sinngemäß bedeutet Franken die Mutigen, Kühnen. Der zweite Teil des Namens geht auf einen der Bäche zurück, die durch den Ort fließen.
Das heutige Wappen ist schon das zweite, das Frankenbach hat. Seit 1910 gilt das heutige: Im oberen Teil besteht es aus dem sogenannten "Fränkischen Rechen" - weiße Dreiecke auf rotem Grund. Dieses Symbol steht für die Region Franken (und ist daher auch oben links im Großen Landeswappen von Baden-Württemberg zu finden).
Im unteren Teil des Wappens erkennst du sicher einen Bach. Er müsste eigentlich blau sein, aber bei einem Wappen dürfen keine zwei Farben nebeneinander sein. Und Blau auf Blau würde man auch nicht gut erkennen.
Das Wappen bedeutet also verkürzt: Franken am Bach.
Buchseite (PDF)
Wo heute Frankenbach liegt, haben schon ganz früh Menschen gelebt. Das belegen Funde. Der Volksstamm, der dem Ort seinen Namen gegeben hat, waren die Franken. Sie kamen um das Jahr 500 n. Chr. hierher. Der erste schriftliche Beleg über Frankenbach findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 766, in der auch Biberach und Böckingen genannt werden.
Der größte Teil des Dorfes gehörte den Herren von Remchingen; im Jahr 1438 verkauften sie ihn an die Reichsstadt Heilbronn. Diese konnte wenig später auch den Rest erwerben. Die Frankenbacher wurden Untertanen von Heilbronn. Das änderte sich erst viele Jahrhunderte später: Im Jahr 1803 erhielt Frankenbach die gleichen Rechte wie alle anderen Orte im Oberamt Heilbronn. Es wurde selbstständig. Bis dahin erlebten die Frankenbacher in Kriegszeiten viele Überfälle und Plünderungen, mehrmals wurde der Ort von feindlichen Soldaten in Brand gesteckt.
Die Frankenbacher lebten überwiegend von der Landwirtschaft. Neben Getreide und Viehfutter bauten sie auch Zichorien an sowie etwas Hopfen und Tabak. Einige Bauernhöfe kultivierten Gemüse für die Lebensmittelfabrik Knorr.
Um 1900 wandelte sich Frankenbach vom Bauerndorf zur Arbeiterwohngemeinde. Das heißt, dass viele jetzt in den Fabriken in Heilbronn arbeiteten. Ein recht wichtiger Erwerbszweig waren auch die Sand- und Kiesgruben, die es rund um den Ort gab. Kies und Sand, beides braucht man zur Herstellung von Beton, ließ sich gut verkaufen.
Als selbstständiger Ort hatte Frankenbach sogar ein Freibad: Es wurde 1935 am Rotbach eingeweiht. Davor gab es zwei Badestellen am Bach: eine für Mädchen und eine für Jungen.
Der Ort wuchs stetig. 1901 lebten gerade einmal 1700 Menschen hier, 1945 waren es schon 2459. 1974 kam Frankenbach dann wieder zu Heilbronn: Es wurde eingemeindet. Heute ist Frankenbach mit mehr als 5500 Einwohnern der viertgrößte der acht Stadtteile. (KB + AnG)
Informationen für Lehrkräfte sind sichtbar nach Anmeldung (Login).
Erstellt: 20.05.2014 (FL, VN) - Bearbeitet: FL, VN, PG - Zuletzt geändert: 23.11.2017 (VN)