Der erste Bahnhof wurde 1848 nahe am Hafen gebaut, damit man mit dem Dampfboot in Richtung Norden weiterfahren konnte. Dieser Bahnhof steht heute noch in der Bahnhofstraße; er wird vom Kolping-Bildungszentrum genutzt.
Der zweite Bahnhof wurde am 6. März 1874 eingeweiht, er lag etwas weiter westlich vom vorigen Bahnhof, an heutiger Stelle. Das Empfangsgebäude war ein schlossähnlicher Bau mit einem "Fürstenpavillon", wo die Herrschaften getrennt von den einfachen Leuten auf Züge warteten.
Ab 1888 schmückte der Löwenbrunnen den Bahnhofsvorplatz.
Der Hauptbahnhof wurde am 4. Dezember 1944 und an den letzten Weltkriegstagen stark zerstört.
Um die stehengebliebene Bahnhofsruine wurden behelfsmäßig die Fahrkartenausgabe, eine Gepäckaufbewahrung und ein Bahnhofs-Restaurant eingerichtet.
Es dauerte bis ins Jahr 1958, dann wurde am 12. Juni der neue Hauptbahnhof feierlich eingeweiht. Die zweigeschossige Empfangshalle war damals sehr modern.
Wenig später wurde die Bushaltestelle mit der Überdachung neu gestaltet. Sie wurde 1980 modernisiert und 2001 umgebaut, da seit diesem Jahr auch die Stadtbahn vor dem Bahnhofsvorplatz hält.
Im November 2013 wurde der Bahnhofsvorplatz in "Heilbronn Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz" umbenannt. (EK)
Von Elke Khattab
Meine Tante will mich morgen zum Eis essen einladen. Wir wollen uns am Hauptbahnhof treffen. Heute bin ich zufällig dort. Ich schaue gleich mal nach einem guten Treffpunkt.
Da ist erst einmal der Bahnhofsvorplatz. Er wird auch Willy-Brandt-Platz genannt. Hier halten die Stadtbusse und die Stadtbahn. Es ist viel los. Sich hier zu treffen, ist also nicht so gut. Auch der Taxistand und die Haltestellen der Fernbusse neben dem Hauptbahnhof kommen nicht in Frage. Sie sind zu weit weg.
Ich gehe durch eine der vielen Türen des Haupteingangs ins Bahnhofsgebäude. In der Empfangshalle wende ich mich erst einmal nach rechts und lasse den Blick schweifen: Ich sehe die Fahrkartenautomaten. Und ein Schnellrestaurant. Auch ein Reisezentrum gibt es. Schräg davor stehen ein paar Bänke, wo sich Reisende aufhalten und warten können. In einer Buchhandlung werden Zeitungen und Bücher verkauft. Dann kommen verschiedene Automaten: Etwa um Passbilder machen zu lassen oder das Handy aufzuladen. Auch eine Telefonsäule entdecke ich.
Links von mir befindet sich außerdem ein Lebensmittelladen. Hier kann man sich vor oder nach der Reise etwas zu essen kaufen. Wer mehr Zeit hat, erreicht über eine Treppe die Gaststätte im Obergeschoss.
Interessantes finde ich an den Wänden der Empfangshalle: Da gibt es Fahrpläne, genau gegenüber dem Haupteingang eine elektronische Anzeigetafel mit den nächsten Abfahrtszeiten der Züge, eine große Uhr, ganz viele Hinweisschilder und sogar ein Kunstwerk!
Ich entdecke einen Aufzug und eine Treppe, die nach unten führt. Darüber steht "Zu den Gleisen". Da geht es also zur Gleisanlage, wo die Züge abfahren. Neben dem Treppenabgang sind auf beiden Seiten Türen. Hier geht es gleich auf Gleis 1. Hinweisschilder sagen mir, was es auf diesem Gleis noch alles gibt.
Nachdem ich jetzt den Überblick habe, weiß ich schon, wo ich meine Tante treffen kann.
Das ReiseZentrum
Wenn du Fragen zu einer Zugverbindung hast, kannst du ins Reisezentrum gehen. Dort gibt man dir Auskunft darüber, wann Züge ankommen, abfahren und wo man unterwegs umsteigen muss. Hier kannst du auch Fahrkarten kaufen und dir einen Sitzplatz reservieren lassen. Manchmal hat ein Zug auch Verspätung. Wenn diese mehr als eine Stunde beträgt, gibt es im Reisezentrum ein Formular. Hast du es ausgefüllt, bekommst du einen Teil der Fahrtkosten zurückerstattet.
Der mobile Service
Fällt ein Zug aus oder kommt er später, klappt es oft mit dem Umsteigen nicht mehr. Der andere Zug musste dann trotzdem den Fahrplan einhalten und ist schon losgefahren. Auskunft darüber, welchen Zug du stattdessen nehmen kannst, bekommst du beim Bahnsteig-Service. Er nennt sich auch "mobiler Service". Du findest ihn, wenn du den blauen Schildern mit dem weißen "i" folgst. Meistens sind die Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter auch irgendwo im Bahnhof zu finden. Du erkennst sie an der roten Mütze. Auf ihr steht "Service". Der mobile Service hilft auch Reisenden, die nicht gut alleine laufen können. Dazu gehören Menschen mit Behinderung oder ältere Leute. Außerdem kümmert sich der mobile Service um Kinder, die alleine reisen.
Die Bahnhofsmission
Um Kinder, die alleine reisen, kümmert sich auch die Bahnhofsmission. Außerdem hilft die Bahnhofsmission weiter, wenn man die Sprache nicht beherrscht oder Verständigungsprobleme hat. Ist man beispielsweise gehbehindert oder blind, helfen die Mitarbeiter außerdem beim Ein-, Aus- und Umsteigen. Sie bringen die Fahrgäste auch zum Taxi oder zum Bus. Wenn man Hunger oder Durst hat, verletzt oder krank ist oder dringend telefonieren muss, hilft die Bahnhofsmission weiter. Du findest die Bahnhofsmission im Heilbronner Hauptbahnhof auf Gleis 1. Die Mitarbeiter laufen aber auch ständig über das Bahnhofsgelände. Du erkennst sie an dem roten Kreuz im weißen Kreis.
Informationen für Lehrkräfte sind sichtbar nach Anmeldung (Login).
Erstellt: 01.04.2014 (VN) - Bearbeitet: VN, FL, PG - Zuletzt geändert: 16.01.2018 (VN)