Was passiert nach der Abholung mit dem Müll?
Der Müll wird zu Unternehmen gebracht. Die verarbeiten ihn weiter, beziehungsweise bereiten ihn auf.
Zum Beispiel: Das Altglas aus dem Stadt- und Landkreis Heilbronn wird im Kanalhafen in riesigen Behältern zwischengelagert. Es wird mit LKWs zu Betrieben gebracht. Die reinigen und zerkleinern das Glas, schmelzen es ein und formen es zu neuen Behältern.
Ähnliches wird auch mit vielen Kunststoffen gemacht. Zum Beispiel: PET-Flaschen werden in kleine Flocken oder Blättchen (Flakes genannt) zerhackt. Dann werden sie nach Farben sortiert. Sie werden schließlich so aufbereitet, dass der Kunststoff körnig oder auch pulverförmig ist. Jetzt wird er Granulat genannt. Dieses Granulat ist Ausgangsmaterial für neue Produkte, Textilfasern zum Beispiel.
Biomüll landet in Kompostanlagen. Was dort passiert, weißt du, wenn du einen Garten hast: Er verwandelt sich wieder zu Erde.
Der Restmüll aus Heilbronn wird nach Stuttgart zur Müllverbrennungsanlage gefahren. Die Müllverbrennungsanlage ist mit einem Kraftwerk verbunden. Beim Verbrennen entsteht Energie. Sie wird in Strom umgewandelt, wie beim Kohlekraftwerk auch.
Von Ulrike Maushake
Stell dir vor, du stellst den Müll vor die Tür, und keiner holt ihn mehr ab. Oder es gäbe keine öffentlichen Müllbehälter! Gut, dass die Stadtverwaltung die Abfallentsorgung und die Mülltrennung so gut organisiert.
Wir sind verpflichtet mitzuhelfen, indem wir die Abfälle vorsortieren; manche enthalten wertvolle Rohstoffe und gehören nicht in die Restmülltonne. Für Kunststoffverpackungen gibt es gelbe Tonnen und Säcke, blaue Tonnen sind für Altpapier, braune für Biomüll. Und an vielen Stellen stehen öffentliche Container für Altglas, Textilien oder Schuhe.
Müllbehälter und Säcke werden in regelmäßigen Abständen geleert oder abgeholt, in der Regel alle vierzehn Tage oder vier Wochen. Jeden Tag sind die Müllmänner (auch Müllwerker genannt) in einem anderen Teil der Stadt unterwegs. Sie arbeiten für Firmen, die von der Stadt beauftragt sind. Sie sammeln den vorsortierten Müll. Sie leeren die Behälter, holen Sperrmüll ab, bringen die Abfälle zur Wiederverwertung oder zu einer Verbrennungsanlage. Dafür, dass der Müll regelmäßig abgeholt und entsorgt wird, müssen wir Gebühren bezahlen.
Für Stoffe, die für die Natur gefährlich sind, wie alte Farben, Säuren oder andere Chemikalien, fahren Lastwagen der mobilen Schadstoffsammlung durch die Stadt und halten für ein paar Stunden an bestimmten Orten. Dort kann man die Stoffe dann abgeben.
Hast du mit deinen Eltern schon einmal Dinge zum Recyclinghof gebracht? Abgeschnittene Sträucher oder Gras vom Rasenmähen, Elektrokleingeräte, alte Batterien? In Heilbronn gibt es sechs Recyclinghöfe, ein weiterer befindet sich auf der Deponie Vogelsang, am Wartberg in der Nähe des Verkehrsübungsplatzes. Hier kann man auch seinen Sperrmüll abgeben, wenn die einmalige jährliche Abholung nicht ausreicht. Auf der Deponie wird kein Hausmüll mehr abgelagert, nur noch Bauschutt und Steine. Sie wird, Stück für Stück, der Natur zurückgegeben.
Wer ist denn verantwortlich für ein Produkt, wenn es Abfall wird? - Lies dazu auf den Seiten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Müllentsorgung
Müll verwerten, Müll vermeiden, um die Umwelt zu schützen und Rohstoffquellen zu schonen: Seit den 1970er Jahren wird der Bevölkerung, besonders in Europa, immer mehr bewusst, wie wichtig der sorgsame Umgang mit Müll ist. Seit dieser Zeit hat sich auch die Abfallbeseitigung in Heilbronn verändert:
1976 wurden die ersten Container für Altglas aufgestellt.
1983 gab es die erste Sammlung von schadstoffhaltigen Abfällen aus Privathaushalten.
Seit 1991 gibt es Altpapiercontainer in Heilbronn und das Altglas wird farblich sortiert. In diesem Jahr wird deutschlandweit das duale System eingeführt: Verpackungsabfall wird nun vom Hausmüll getrennt. Heilbronn entscheidet sich für den Gelben Sack.
Seit 1994 ist die Müllabfuhr komplett privatisiert. Seither wird Sperrmüll auf Abruf abgeholt, das heißt, man muss sich beim Abfuhrunternehmen einen Abholtermin geben lassen. Man hat einen Termin pro Jahr.
1994 wird der Recyclinghof "Im Wannental" eröffnet.
1995 wird die Biotonne eingeführt, zunächst in Frankenbach, später im gesamten Stadtgebiet.
Auch im neuen Jahrhundert 2000 gehen die Veränderungen weiter: Der Recyclinghof in der Lise-Meitner-Straße wird eingerichtet, die mobile Schadstoffsammlung ausgeweitet. Restmülltonnen haben jetzt Räder, neben den Gelben Säcken gibt es nun auch Gelbe Tonnen. Und seit 2009 werden die Blauen Tonnen für Altpapier ausgegeben.
Die Folge: Immer mehr Heilbronner zeigen Verantwortung und sortieren ihre Abfälle. Der Restmüll wird weniger, die Abgabe von Wertstoffen steigt.
Die Mülldeponie Vogelsang
Die Mülldeponie Vogelsang entstand 1960. Im Laufe der Jahre wurde sie abgedichtet, damit keine Schadstoffe ins Erdreich oder ins Grundwasser sickern können. Seit 2005 werden hier nur noch Steine und Erde abgelagert. Ein großer Teil der Deponie wurde bereits aufgefüllt, abgedeckt und mit Bäumen und Büschen bepflanzt. (UM)
Informationen für Lehrkräfte sind sichtbar nach Anmeldung (Login).
Erstellt: 28.05.2014 (FL) - Bearbeitet: FL, VN, PG - Zuletzt geändert: 20.09.2017 (VN)